Gründonnerstag 2020

Gedanke für den Tag

Christus sagt zu seinen Jüngern: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“. Die Barmherzigkeit Gottes, sein Kniefall vor uns und zu unserem Heil kann in unserem Leben nicht ohne Folgen bleiben. Als Christen, die wir zu Christus gehören, sind wir heute von ihm selbst gerufen, es ihm gleichzutun. Unser Glaube, unsere Gemeinschaft mit Christus, soll sich in der Tat der Liebe bewähren. So führt uns die Fußwaschung mit einem Auftrag zurück in das alltägliche Leben, in die Familie, in den Beruf, in die Kirche, in die Nachbarschaft. Es sind jene Orte, an denen wir uns wie der Herr in Wort und Tat niederknien, vielfältig wie wir es sind: In einem Gedanken des Gebetes, das sich für einen Menschen an Gott richtet, in einem guten Wort, das aufbaut und Orientierung schenkt, in einer helfenden Tat, die unterstützt und ermutigt. Wir sind dazu gerufen in dem Bewusstsein der Tat Jesu an uns, dass allein die Liebe Leben ermöglicht. Und so wird das Wort des Evangelisten vom Anfang auch im Blick auf unser Leben neu verständlich: „Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung“.

Andacht zum Gründonnerstag

In Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Jesus Christus, der einem jedem von uns in Brot und Wein nahe sein will, er sei mit uns allen.

Bitte um Vergebung

Herr Jesus Christus, dienen heißt für dich die Menschen Gutes tun!
Herr, erbarme dich
Dienen heißt für dich ganz für andere da zu sein!
Christus, erbarme dich
Dienen heißt für dich das eigene Leben hingeben!
Herr, erbarme dich

Gebet

Allmächtiger Gott, am Abend vor seinem Leiden
hat dein geliebter Sohn der Kirche
das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis
die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.

Evangelium
(Johannes 13, 1-5, 12-15)

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern.

Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen:

Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Kurzer Moment der Stille

Fürbitten

An Jesus Christus erkennen wir, wie wir unseren Nächsten dienen sollen. Im fürbittenden Gebet zeigen wir, dass wie einander in Blick nehmen. Voller Vertrauen tragen wir ihm unsere Bitten vor.

  • Für die vielen Pfarren, in denen heute die Gründonnerstagliturgie ausfällt, dass sie einander im Glauben stärken und immer wieder zum Gebet zusammenkommen.

         „Dies ist mein Gebot, liebet einander, wie ich euch geliebt“.

  • Für alle engagierten Christen, für Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiter und Ehrenamtlichen, dass sie in der Feier der Eucharistie Kraft und Ermutigung erfahren, Jesus Christus, das Brot unseres Lebens, allen suchenden zu verkünden.

         „Dies ist mein Gebot, liebet einander, wie ich euch geliebt“.

  • Für alle Menschen, die verraten und verfolgt werden, dass sie an ihrem Leid und in ihren Nöten nicht zugrunde gehen.

         „Dies ist mein Gebot, liebet einander, wie ich euch geliebt“.

  • Für alle, die sich für einen Dienst an den Menschen entschieden haben, dass sie in ihrem Beruf einen tiefen Lebenssinn erkennen und einen besonnenen Umgang mit den ihnen Anvertrauten pflegen.

         „Dies ist mein Gebot, liebet einander, wie ich euch geliebt“.

  • Für alle Verstorbenen, dass sie im Tod Erlösung und Heil erfahren und zu einem Leben bei dir erweckt werden.

         „Dies ist mein Gebot, liebet einander, wie ich euch geliebt“.

Gott, wie danken dir für deine Nähre in Jesus Christus, der mit uns ist und uns immer wieder einlädt an seinen Tisch, bis er einst wiederkommt in Ewigkeit.
Amen.

Vater Unser

Jesus hat das Abendmahl mit seinen Freunden im Vertrauen auf die todesüberwindende Macht seines Vaters gefeiert. Auch wir dürfen dem Vater vertrauen und beten:
Vater unser im Himmel…