3. Adventwoche 2020

Impuls für die dritte Adventwoche „Bedeutungslos und doch eine Stimme“

Einstiegsfrage

Wo habe ich mich denn in letzter Zeit so richtig bedeutungslos erlebt?

Gebet

Gott,
du stellst uns als Gläubige und als kirchliche Gemeinschaft hinein in eine Zeit, die mit vielen Fragen, so manchen Momenten von Ratlosigkeit, so manchen Erfahrungen der Bedeutungslosigkeit verbunden ist.
Hilf uns, dass wir uns von Johannes des Täufers inspirieren lassen, unsern Platz neu oder tiefer zu entdecken. Und lass auch uns die Freude erfahren, die darin steckt, wenn dein Wort uns zum Klingen bringt.

Das Evangelium des 3. Adventsonntags Joh 1,6-8.19-28

Der Prolog

…..

6 Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. 7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. 8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

Das Zeugnis des Täufers

19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? 20 Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. 21 Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. 22 Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? 23 Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. 24 Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. 25 Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? 26 Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, 27 der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. 28 Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Gedanken zum Text

Die kirchliche Obrigkeit lässt den Sachverhalt prüfen. Die zuständigen religiösen Verantwortungsträger wollen abklären, was sich denn da unten am Jordan abspielt. Und die entsandten Boten fragen alles ab, was sie an Kategorien im Kopf haben. Dreimal erhalten sie darauf ein „Nein“. Johannes kann mit all dem nichts anfangen, dabei sind das durchaus bedeutungsvolle Rollen, die ihm zugewiesen werden. Lieber bleibt er bedeutungslos „ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste“. Klingt nicht so wichtig oder vielleicht doch ganz anspruchsvoll. Es ist jedenfalls inspirierend, als Einzelperson, als Pfarre, Gemeinde, Gemeinschaft diese Antwort des Johannes in den Mund zu nehmen „Ich bin die Stimme des Rufers in der Wüste“. Wir sind nicht für uns selber da, wir stehen für einen Größeren. Es geht gar nicht so sehr darum, dass die Menschen mich oder uns als wichtig und bedeutungsvoll einschätzen, sondern, dass ER, zum Vorschein kommt.

Die Coronakrise hat jedenfalls auch für Kirche/ Gemeinden etc. so manche Erfahrungen von Bedeutungs- losigkeit mit sich gebracht. Vielleicht kann Johannes ein Inspirator sein, den eigenen Platz neu zu finden – vordergründig bedeutungslos und im zweiten Schritt als behutsame oder ganz kraftvolle Stimme die auf den verweist, der kommt.

Impulsfragen für den Austausch

  • Wo verunsichert uns als Pfarre/ Gemeinschaft/ Gemeinde die Coronakrise? Wo erlebe ich persönlich diese Bedeutungslosigkeit von Kirche?
  • Wie haben wir erlebt, dass wir auf Gott verweisen können, dass Gottes Gegenwart uns zum Klingen bringt?
  • Was könnten wir bleiben lassen oder verstärken, dass uns das mehr gelingt? Austausch und Zeit für persönliches Gebet

Vaterunser

Einladung zum Austausch in der Diözese

Was könnten wir bleiben lassen oder verstärken, dass uns das mehr gelingt, auf Gottes kraftvolle Gegenwart zu verweisen?